Dienstag, 26. Juni 2012

Zbandaj - schon fast unsere 2. Heimat.
Sonntag, 24. Juni  06.00 – unser Auto aufgetankt und  vollgepackt mit allem Notwendigen für den einmonatigen Aufenthalt, dazu eine Handvoll Mitbringsel für die Gastfamilie und Freunde.
Nun  geht’s auf  nach Zbandaj –  wie jedes Jahr seit 1974.  


870 km liegen vor uns.

Das Navigations-Gerät ist eingestellt. Wir kennen die Strecke via München-Salzburg-Ljubljana zwar aus dem ff. Aber das Gerät ist nützlich wegen möglichen Stau-Warnungen, Radar-Alarm und GPS genauer Geschwindigkeits-Anzeige.

Die erste Autobahn-Baustelle passieren wir problemlos.  Noch hat es wenig Verkehr und alles läuft flüssig. Genau im Zeitplan – ein paar Minuten nach 08.00 – fahren wir bei  Landsberg/Lech, nahe von Rosmaries Cousin Hansjörg vorbei. Die Gelegenheit für ein „Begrüssungs-Anruf“.

Etwas mehr Verkehrsaufkommen gab es nach dem „Mittleren Ring“ in München Richtung Salzburg.

Alles in Allem geniessen wir aber die Fahrt durch die schöne Voralpen-Landschaft.

Ohne Stress und dennoch vor der geplanten Zeit treffen wir in Zbandaj bei Danica und Edo ein.


Voller Freude steht wie üblich das „Empfangskomitee“ bereit. Ebenso ein erlesenes Essen.



Nun beginnt die Zeit mit „Essen und Trinken bis  Miiiide“.  (Die Kilos müssen wir dann später wieder mühevoll  los werden)

Bis jetzt zeigt sich das Wetter von der besten Seite. Tagsüber warm bei ca. 30° jedoch mit leichter  und  erfrischender Brise. In einer Nacht kam auch der längst ersehnte Regen.
Das Wasser im Pool zeigt eine Temperatur von  25° am Morgen und 28° gegen den frühen Abend.




Wir geniessen eine wunderbare Zeit!

SVP – eine Skandalpartei?
Wenn man gegenüber der Politik nicht ganz gleichgültig ist, zwingt sich diese Frage allmählich auf. Nur zwei Felder beackert diese populistische „Volks“-Partei:  Fremde Vögte und Ausländer.   Lösungen dazu bietet sie aber keine. Dafür geht alles ganz nach dem Motto  „Wie die alten sungen, „twittern“ auch die Jungen.

Für NR N. Ricklin gibt es in der Schweiz zu viele Deutsche. SVP-Präs. Toni Brunner will Internierungslager für straffällige Ausländer. Zürcher Kantonsrätin Steinemann will unterscheiden zwischen Schweizern  aus der Schweiz und Eingebürgerten. Der Thurgauer Kantonsrat Lei „seicht i d’Hose“. Und jetzt will der Lokalpolitiker A. Müller  eine „Kristallnacht“ gegen Muslime.  

Es ist dies die Saat, die man mit „Messerstecher“-Inseraten,  „Ausländer raus“-Parolen, Minarett-Kampagnen, usw. bewusst pflanzte .

Selbst der Chefstratege ist  in eine heikle Untersuchung verwickelt und will  sich mit fadenscheinigen Tricks und Ausflüchten dagegen wehren.

Die neueste Verbal-Entgleisung (Tagi 01.07.2012) des Soloturner SVP-Mitgliedes Beat Mosimann setzt noch allem die Krone auf. Zu hässlich, all die von ihm ins Internet (Facebook)gestellten  Forderungen und Äusserungen, als dass diese hier wiederholt werden müssen.
Und natürlich weisst das Führungspack – ich nenne die Brandstifter beim Namen:  Blocher, Mörgeli, Brunner, Ricklin, u.a. – jede Verantwortung weit von sich.
Diese Partei ist einfach nur noch zum Kotzen!!!

In einem andern Land wäre längst schon der Verfassungs-Schutz tätig. Bei uns darf die Spitze dieser Partei weiter in der braunen Sauce rühren.

28. Juni – am Tage, als Deutschland unterging
Ich bin kein Fussball-Fan und von Regeln und Spielen habe ich keine Ahnung. Trotzdem ist es interessant all den Fussball-Begeisterten zu zusehen und zu zuhören.
In unserer Pension ging es am Donnerstagabends , 28. Juni anfangs noch hoch her und zu.
Erst wurde tüchtig getafelt und auf ein gutes Spiel angestossen.


Anschliessend versammelte sich die ganze Fangemeinde vor dem Bildschirm.



Und da ich wie schon erwähnt nichts von Fussball verstehe, blieb ich zusammen mit  Hugo bei einem Glas Wein auf der gemütlichen Terrasse sitzen.
Drinnen wurde es nach anfänglichem Jubel immer leiser.Nach 20 Minuten ein Aufschrei –Italien in Führung. 


Ich will die Leidensgeschichte unserer Freunde aber nicht weiter ausbreiten. Das Spiel wurde mit 2:1 von Italien gewonnen.
Allem Leiden zum Trotz – die anschliessende Trauerfeier wurde  dennoch  gemütlich und lustig. Wie es für gute Fans selbstverständlich ist.



Ausflüge

Wenige Kilometer von Zbandaj-Porec  gibt es ein paar lohnenswerte Ausflugsziele. MOTOVUN ist eines davon.  Das ca. 600 Einwohner zählende Städtchen liegt auf einem Hügel  277 M.ü.M  im Tale der Mirna. Im 10. Jahrhundert erbaut, diente es erst als Fluchtburg.  1278 kam der Ort unter venezianischen Besitz und wurde ausgebaut mit Wehrtürmen und Stadttor.



Von der  „loggia“ wo früher alle wichtigen komunalen Geschäfte abgewickelt wurden, hat man einen wundervollen Blick in das weite Mirnatal.


Das Städtchen mit seinem venezianischen Gepräge ist kulturgeschichtlich ein bedeutendes Ensemble.   Ein  Besuch ist eigentlich ein MUSS.

Nicht weit von Motovun entfernt liegt ein zweites pitoreskes Städtchen. GROZNJAN.
Im Jahre 1102 erstmals urkundlich erwähnt, erlebte Groznjan eine Blütezeit im 19. Jahrhundert. Grisignana-Marmor wurde in der nahen Umgebung abgebaut und gelangte  für den Bau herrschaftlicher Häuser nach  Oberitalien, Triest, Wien und Budapest .
1954 schlossen sich einige Maler, Kunsthandwerker und Musiker zusammen und renovierten das vom Aussterben und vom Zerfall bedrohte Kleinod.



Heute leben ca. 185 Einwohner – vorwiegend Künstler – in den alten Gemäuern. In jedem zweiten Haus existiert eine kunsthandwerkliche Boutique oder eine Kunstgalerie. Für interessierte Liebhaber werden Events mit klassischen Konzerten, Jazz usw. organisiert.



Sveti Petar u Sumi
Das alte Benediktiner-Kloster steht einsam auf einem Hügel  nahe Pazin. 1134 wurde das Kloster gegründet, 1459 von den „Paulinern“ übernommen. Noch immer leben im Kloster weisse Mönche – weiss deshalb, weil sie sich in  weissen  Kutten kleiden.  Die Barock-Kirche des Klosters zählt zu den Schönsten des Landes.






 Hum – die kleinste Stadt der Welt.
Nur 14 Km von Buzet liegt sie – die kleinste Stadt der Welt – mit nur gerade  26 Einwohnern. Dafür aber mit einem der begehrtesten Friedhöfen Istriens.



Seit dem 11. Jahrhundert steht die Stadt fast unverändert  auf einem Hügel. Gebaut auf den Ruinen einer alten Festung.



Interessant ist die Schrift „Glagoliza“, die bis ins 19. Jahrhundert in dieser Gegend noch benutzt wurde. Eine  vermutlich um  863 n.Ch.  vom aus dem von Byzanz entsandten Gelehrten Kyrill entwickelten slawischen Schrift.


Wellness
Nahe der Stadt Buzet, im Tal der Mirna, gibt es eine Thermalquelle. Am Fusse des Felsens „Gorostas“ entspringt die schwefelhaltige Heilquelle  Schon vor mehr wie  2000 Jahren wussten die Römer  um deren Heilkraft.



 Heute finden Kurgäste eine gut geführte Wellness-Anlage mit verschiedensten Massage-Angeboten.




Und da in dieser Gegend der schwarze  wie auch der weisse Trüffel wächst und guter Wein gedeiht,  wandert auch der Gourmet hierher .



Zum Tagesabschluss und zum Sonnenuntergang zog es uns noch  an den Strand von Porec.





Plava Laguna – ein Badestrand bei Porec
Etwa 1 km  südlich der Stadt Porec  liegt die Plava Laguna. Beim Hotel Mediteran noch an der Uvala Brulo  beginnt ein Strandweg (ca. 30-40 Min.)um die zwei Landvorsprünge die die Uvala Laguna  eingrenzen bis zur Hotel- undFerienanlage Galliot.



Immer wieder sieht man  Ausflugsboote nahe am Ufer vorbei  fahren.  



Das Gebiet ist bewaldet. Badende finden auch in der Hochsaison immer einen Schattenplatz mit Blick auf das Meer, Segelboote oder Möven.






Die Felsküste ist teilweise ausbetoniert und bietet Liegeplätze. Auch Badeleitern und Duschen sind vorhanden.


An verschiedenen Kiosken oder im Restaurant „ Istarska Hirza“ kann man sich verpflegen. Dies erst noch mit schöner Sicht.


Porec
Das mediterrane Touristenziel blickt schon auf eine über 2000 jährige Geschichte. Im historisch interessanten Stadtkern zeugen römische Ruinenteile von  längst vergangenen Zeiten



und  imposante Paläste von der  venezianischen Herrschaft.
Die steinbepflasterte  alte Decumanusstrasse – heutige Hauptstrasse und Fussgängerzone – stammt ebenfalls aus der Römerzeit. Teile der alten Stadtbefestigung mit ihren Türmen sind noch erhalten und in vielen  Stadtpalästen gibt es Museen und Galerien.




Die frühchristliche Basilika Euphrasiana wurde 1997 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.




Kaum eine andere Stadt bemüht sich so um ihre Attraktivität wie Porec.
Ob nun auf dem täglich stattfindenden „grünen Markt“ oder bei den gepflegten Grünanlagen. Bei Hotels, Sportanlagen mit Schwergewicht Tennis, Radwege, Badestrände, usw.





 Dem Urlaubsende entgegen
Commissario Brunetti – die Romanfigur der Krimi-Autorin Donna Leon –  hat seinen 20. Fall gelöst, wir sind unter dem Birkenbaum braun geworden, haben trotz täglichem Schwimmen an Gewicht zugelegt – dafür wird die Ferienkasse schlanker, das mitgebrachte Kaffee-Gebäck – Basler Läckerli, Nuss-Stängeli, Willisauerringli – geht zur Neige.
Mit andern Worten: Die Tage hier in Zbandaj sind gezählt.
Aber noch geniessen wir die letzten Tage unseres Urlaubes und das erholsame Nichtstun.


Eine schöne Zeit verbrachten wir mit der Gastgeber-Familie und unter Freunden. 
Wir liessen uns mit gutem Essen verwöhnen, trafen Bekannte (es gab auch welche, die uns auswichen), unternahmen Ausflüge in der näheren Umgebung, schwammen im grosszügig angelegten Pool. 


 Nun sind noch ein paar Mitbringsel für die Daheimgebliebenen zu kaufen – Olivenöl, Knoblauchzöpfe, Istrianischer Rohschinken.
Am 25. Juli – nach genau 31 Tagen – fahren wir zurück  in die Schweiz.  Um einige schöne Erinnerungen reicher.

Pansion Danica  Tel. +3855 2460 224
Geführt von Dancia und Edo Sinozic liegt dieses Haus ca. 8 Auto-Minuten von den Badestränden Plava Laguna und Zelena Laguna, sowie vom Zentrum Porec.



Das Haus bietet 6 Doppelzimmer – 3 mit Balkon 3 ohne – und ein Appartement mit Schlafzimmer, Wohnzimmer/Küche mit Sofa/Doppelausziehbett.



 Dazu ein schönes Pool  5.00 x 8.00 m  und  1.50 m  tief.

Danica verwöhnt ihre Gäste mit bester istrianischer Küche. 


Und das Beefsteak TARTAR aus feinstem Filetfleisch zubereitet ist Edo’s Spezialität und weit herum bekannt.



Eine Speisekarte gibt es nicht – die Gäste melden ihre Wünsche am Vorabend an. Kosten von einfach bis oppulent  bewegen sich zwischen 75.-- und 180.-- Kuna  (€ 10.-- bis 30.--) pro Person.   Wein ist inklusive und  aus eigenem Rebanbau, ebenso der selbstgebrannte Rakjia (ein Grappa.)


Weitere Reiseberichte über Kroatien   www.rboeschenstein.com/kroatien.htm
Reiseberichte weltweit                                      www.rboeschenstein.com